Rückseiten als Werbeträger

Die Fotografiekarten waren zunächst völlig unbedruckt und schmucklos. Erst mit der anwachsenden Konkurrenz begann man sie mit dem Ateliernamen zu versehen. Eine frühe Kennzeichnung sind Papieretiketten. Mit zunehmender Konkurrenz ging man dazu über, die Rückseiten als Werbeträger zu nutzen. Die künstlerische Herkunft vieler Fotografen wird durch symbolhafte Paletten und Allegorien der neuen Kunst bestätigt. Auch die Heimatverbundenheit zur Stadt Berlin wird verbildlicht.

Ateliers mit markanten Glasaufbauten finden sich auf den Rückseiten ebenso, wie Geschäftsfassaden mit der Angabe weiterer Filialen. Sehr häufig dekorierten Fotografen die Rückseiten ihrer Fotografiekarten mit Medaillen und Ehrenbezeugungen und wiesen so auf die anerkannte Qualität ihrer fotografischen Leistung hin. Hoffotografen trugen stolz und gewinnträchtig die Wappen unterschiedlicher Höfe im Dekor der Firmenreklame.
 
  Atelier W. Kersten, um 1870, Slg VGB   Atelier Philipp Graff, um 1860, Privatslg   Atelier L. Haase & Co, 1874, Privatslg   Atelier Heinr. Graf, um 1868, Privatslg
 
  Atelier Kunibert Gensichen, um 1875, Privatslg   Atelier Hugo Kühne, um 1900, Privatslg   Atelier Friedrich Jacobeit, vor 1870, Slg VGB   Atelier Fritz Meycke, um 1880, Privatslg
 
  Atelier A. Schröder, 1889, Privatslg   Atelier Paul Müller, 1883, Privatslg   Atelier Berolina, um 1900, Privatslg   Atelier H. Zeidler, 1872, Privatslg
 
  Atelier Carl Seegert, um 1895, Privatslg   Atelier Th. Wenzel, nach 1895, Privatslg   Atelier J. van Ronzelen, 1882, Slg VGB   Atelier Max von Rüdiger, um 1890, Privatslg
 
  Atelier F. Jamrath & Sohn, nach 1873, Slg VGB   Atelier J.C. Schaarwächter, 1891, Privatslg   Atelier Albert Meyer, nach 1892, Privatslg   Atelier Edmund Risse, um 1890, Slg VGB